Ruander loben Familiensinn
Afrikanische Gäste verlassen heute nach zehn Tagen Wessum
WESSUM - Nicht Reichtum, technologische Standards oder Konsumwelt - nach zehn Tagen in Deutschland waren die drei Gäste aus Ruanda vor allem von dem Familienleben und dem Bildungssystem beeindruckt. Die Schulen, der Zusammenhalt in den Familien, der familäre Einfluss auf die Erziehung und das Zusammenspiel von Schule und Elternhaus -all dies fällt den drei Gästen zu allererst ein, als sie nach bleibenden Eindrücken befragt werden. Und natürlich die Gastfreundschaft der Wessumer, die nach einem Besuch von Pfarrer Walter Dertmann und anderen Mitgliedern der Pfarrgemeinde St. Martinuns in der ruandischen Partnergemeinde Kaduha dortige Pfarrgemeinderatsvertreter zu einem Gegenbesuch nach Deutschland eingeladen hatten. Nach zehn Tagen fliegen die drei Ruander heute wieder nach Afrika zurück. Hinter ihnen liegt ein dichtgedrängtes Programm: Münster, Windkraftpark in Schöppingen, BBS, Arnheim, Schulen, Kindergärten, Bauernhöfe, Industriebetriebe, Altenwohnheim.
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Offizieller Empfang im Rathaus: Gestern waren die Gäste aus Ruanda mit ihren Wessumer Begleitern und einem Dolmetscher zu Gast bei Bürgermeister Dr. Dirk Korte, Foto: Grothues
Gestern empfing Bürgermeister Dr. Dirk Körte die Delegation aus Ruanda, der ein Informatiker, ein Schreinermeister und Bauingenieur angehörten, offiziell im Rathaus. Dabei zeigten die Gäste ein über-
aus großes Interesse an der Geschichte der Stadt und vor allem an der Struktur des Wirtschaftslebens: Wie sind Banken organisiert? Welche Steuern zahlen die Bauern? Müssen die Eltern wirklich
kein Schulgeld für ihre Kinder zahlen? Alle diese Fragen wurden eingehend erörtert, bevor die afrikanischen Gäste den Ratssaal der Stadt Ahaus und anschließend die Firma Tobit besichtigten. • gro
Münsterlandzeitung, Nr. 229. 40. Woche, Mittwoch, 2 Oktober 2002
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